12.
          Januar
          Heiliger Antonius M. Pucci
          1819-1892



sel. Jakob Philipp Bertoni

(1454 - 1483)

Gedenktag am 30. Mai

Der selige Jakob Philipp wurde 1454 in Celle di Monte Chiaro in der Diözese Faenza geboren. Als Kind soll er unter einer Art von Epilepsie gelitten haben, und seine Eltern gelobten, ihn im Falle der Genesung Gott zu schenken und einem Kloster anzuvertrauen. Der Erhörung der Bitte folgte die Erfüllung ihres Gelübdes. Die Eltern vertrauten den Jungen im Alter von neun Jahren den Servitenpatres in Faenza zur Erziehung an. Später wurde er unter dem Namen Jakob Philipp Novize im Servitenkloster, legte bald die Profeß ab und wurde zum Priester geweiht.

Von allen Zeugen seines Lebens wird sein Gebetsgeist gelobt, sein Buß- und Studieneifer, seine Liebe zur Hl. Schrift wie zu den Kirchenvätern, die er oft las. Tief durchdrungen vom Wort und Geist der Liturgie verband ihn eine besondere Liebe mit dem Sakrament der Eucharistie, das er mit tiefer Sammlung feierte.

Jakob Philipp war ein erklärter Feind des Müßiggangs, den er als Wurzel aller Laster empfand. Stets nahm er mit großer Freude am gemeinsamen Gebet teil, die übrige Zeit verbrachte er mit geistlicher Lesung und Arbeit. Gut konnte er sticken. Einige Zeit verwaltete er das Kloster als Ökonom. Jakob Philipp war sehr bescheiden, weshalb er nichts mehr scheute als Komplimente.

In seinen letzten zwei Lebensjahren wurde er von der Lungenschwindsucht verzehrt. Wer ihn jedoch nach seinem Wohlbefinden fragte, erhielt die spontane Antwort: "Gut, weil Gott es so will!" Er starb 1483.

Seine Reliquien ruhen in der Domkirche von Faenza. 1761 wurde er von Papst Klemens XIII. seliggesprochen.


Gebet:

Gott, du hast dem seligen Jakob Philipp die Gabe der Wissenschaft verliehen und ihn bei der Feier der heiligen Geheimnisse mit dem Geist der Frömmigkeit erfüllt. Gib uns auch uns auf seine Fürbitte Sehnsucht nach dir, dem Quell der Weisheit, und entzünde in uns deine Liebe. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Aus den Konstitutionen des Servitenordens:

Unter den verschiedenen Gebetsformen stellt das liturgische Gebet in vorzüglichem Sinn heilige Handlung dar.

Zur Feier der Liturgie versammeln wir uns möglichst mit dem Volk. Hier begegnen wir Christus, der mit seiner heilbringenden Kraft gegenwärtig und am Werk ist, schöpfen seinen Geist und stellen die lebendige Wirklichkeit der Kirche als pilgerndes Gottesvolk dar.

Die Feier der Eucharistie ist die Mitte unseres Gebetes; sie ist Zeichen der Einheit und Band der Liebe. Hier verkünden wir das Pascha-Mysterium Christi und setzen es gegenwärtig, bis er wiederkommt. (Nr 24a)