verfasst: im April 2006


Der Missionsbund der Serviten 

Als die Tiroler Servitenprovinz im August 1913 die neugegründeten Missionsstationen in Swaziland, Südafrika, übernahm, war dies ein hoffnungsvolles Zeichen des Aufbruchs. Doch schon nach wenigen Jahren veränderte sich die Situation in Österreich aufgrund des Ersten Weltkrieges dramatisch. Die Tiroler Provinz musste innerhalb weniger Jahre die Klöster der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Provinz im Osten Österreichs übernehmen und litt zusehends unter personellem Mangel. Schon 1920 musste sie die Verantwortung für Swaziland abgeben.

Seither hat die Tiroler Provinz nie mehr eine eigene Missionsstation unterhalten, auch wenn einige Mitbrüder noch nach Swaziland entsandt werden konnten. Die Provinz weiß sich jedoch dem Missionsanliegen des Ordens zutiefst verpflichtet und hat auch in schwierigen Zeiten nach Möglichkeit die Missionare der anderen Provinzen unterstützt.

P. Peter M. Emberger,
Leiter des Missionsbundes
Dieses Ziel hat auch der Missionsbund der Serviten. P. Peter M. Emberger, der Leiter des Missionsbundes, erläutert dessen Zielsetzungen:

„Der Missionsbund ist eine Möglichkeit, dem Auftrag Jesu zu folgen: Gehet zu allen Völkern, tauft die Menschen und lehrt sie (vgl. Mt 28,19-20). Früher hat man den Missionsauftrag oft damit gleichgesetzt, möglichst viele Menschen zu taufen. Besonders in der Entwicklung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist man sich jedoch bewusst geworden, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft im Besonderen auch bedeutet, den armen Menschen zu helfen und sie zur Selbsthilfe anzuleiten. Der Missionsauftrag ist deshalb ein sehr differenzierter: Er meint

  • Verkündigung der Frohen Botschaft Jesu,
  • Entwicklungshilfe und
  • menschliche Begleitung der Armen sowie
  • Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

Die Missionare unseres Ordens erbringen auf der ganzen Welt enorme Leistungen im Dienst an den Menschen und an der Frohen Botschaft. Wer Mitglied des Missionsbundes ist“, so fr. Peter M., „verpflichtet sich

  • zum Gebet in den Anliegen zur Mission sowie
  • zu einer jährlichen Mindestspende in der Höhe eines Messstipendiums.

Die Aussagekraft einer Mitgliedschaft geht jedoch noch tiefer. Sie bringt nämlich zum Ausdruck,

  • dass jemand bereit ist, für den Missionsauftrag der Kirche Verantwortung zu übernehmen sowie
  • ein konkretes Zeichen der Solidarität zu setzen mit den Menschen in den armen Ländern.

In einer globalisierten Welt tragen wir nämlich alle Mitverantwortung für das Schicksal der Menschen in jenen Ländern.“

Die Unterstützung der Missionare ist besonders deshalb so wichtig, weil die Menschen vor Ort von politischen Entscheidungen und Weichenstellung in der Regel kaum etwas spüren. Sie sind angewiesen auf die konkrete Hilfe der Missionare. „Brüder und Schwestern unseres Ordens wirken missionarisch auf allen Kontinenten:

  • in Mittel- und Südamerika (Argentinien, Uruguay, Brasilien, Chile, Bolivien, Mexiko, Jamaica),
  • in Afrika (Swasiland, Zululand, Transvaal, Madagascar, Mozambique, Uganda, Kenia, Elfenbeinküste),
  • in Asien (Indien, Philippinen, Süd-Korea, Indonesien, Myanmar/Burma) und
  • in Europa (Albanien, Ungarn, Tschechien).

Der Missionsbund unserer Provinz“, so erzählt fr. Peter M. weiter, „zählt derzeit ca. 450 Mitglieder. Die Anzahl der Mitglieder sinkt aber, weil viele ältere Menschen, die seit Jahren treue Unterstützer sind, sterben, jedoch kaum neue Mitglieder gewonnen werden können.“

Fr. Peter M. bringt jedoch auch seine Hoffnung zum Ausdruck, Menschen für den Missionsauftrag sensibilisieren zu können. „In den vergangenen Jahren konnten wir Dank der Spenden folgende Missionsprojekte unterstützen:

  • den Bau von Ausbildungshäuser in Manila, Philippinen, und in Zululand, Südafrika;
  • ein Sozialprojekt, das unsere Mitbrüder in einem der Armenviertel von Rio de Janeiro in Brasilien betreuen;
  • den Ausbau eines Hauses für Kinder- und Jugendausspeisung in Oruru in Bolivien;
  • diverse Hilfsprojekte nach der Tsunami-Katastrophe in Indien sowie
  • nach den Überschwemmungen in Mosambik;
  • Bau eines Klosters in Matola, Mosambik;
  • ein Sozialprojekt für Kinder in Uganda.

Heuer (2006, Anm. der Redaktion) unterstützen wir

  • den Bau einer Kirche in Nordale, Zululand,
  • sowie den Bau einer Landwirtschaftsschule in Tabocas, Brasilien, die im Gedenken an den Südtiroler Missionar Luis Lintner gebaut wird, den ermordeten Onkel von fr. Martin M.

Die Auswahl der Projekte, die wir unterstützen, erfolgt übrigens immer in Absprache mit dem Verantwortlichen für die Missionen in der Generalkurie, weil der am besten darüber informiert ist, wo Hilfe am nötigsten ist.“ 

Kontaktadresse:

Missionsbund der Serviten, Servitenkloster, Postfach 13, 6010 Innsbruck.

e-mail: serviten@serviten.at

Um Zusendung von gebrauchten Briefmarken wird gebeten (bitte ausschneiden, nicht ablösen!)


Spenden werden erbeten an:

(Österreich) PSK BLZ 60000; Kontonr. 1156221; Missionsbund der Tiroler Servitenprovinz

(Deutschland) Bank im Bistum Essen BLZ 36060295; Kontonr. 47830010; Serviten Patres e.V.; Kennwort Missionsbund